Tudoras hat endlich eine liebevolle Familie gefunden

Eine traumatische Kindheit geprägt von Hunger, Vernachlässigung und Gewalt – so sahen Tudoras erste Monate auf dieser Welt aus.

Noch vor seinem ersten Lebensjahr wurde der kleine Junge stark vernachlässigt, sodass man seiner Mutter das Sorgerecht entzog. Sein Vater wollte nichts von ihm wissen.

Tudoras' große schwarze Augen ließen den Schmerz und das Leid erahnen, das er in seinen ersten Monaten auf dieser Welt erleben musste. Abgemagert und traurig mit starken Entwicklungsverzögerungen. So kam Tudoras in ein staatliches Heim in Moldau mit unzähligen Kindern, viel zu wenig BetreuerInnen und einer kalten, lieblosen Atmosphäre. Die Aufmerksamkeit und Unterstützung, die ein Kind wie Tudoras brauchte, konnte ihm dort keiner geben.

Eine besorgte Sozialarbeiterin wandte sich schließlich an Tatiana. Sie und ihr Mann sind Pflegeeltern bei CONCORDIA.

Ein Hoffnungsschimmer für Tudoras

Als Tatiana den kleinen Tudoras zum ersten Mal sah, konnte sie die Tränen nicht zurückhalten. Ein Junge so klein und abgemagert, mit bleicher Haut und traurigen Augen.

Tatiana beteuerte:
"Ich kann ihm seine leiblichen Eltern nicht zurückbringen, ich kann sie nicht dazu bringen, ihn zu lieben, aber ich kann ihm die Familie geben, die jedes Kind braucht."

Er war gerade 2 Jahre alt geworden, als Tatiana Tudoras zu sich nach Hause holte. Doch die Freude über den Neuanfang wurde von seinen traumatischen Erfahrungen überschattet. Der Junge weinte und fürchtete sich vor dem Unbekannten.

Die ersten Wochen in Tatianas Familie waren geprägt von Rückzug, Albträumen und Ängsten. Er hielt Abstand zu seinen neuen Geschwistern. Er versteckte heimlich Brot unter dem Kopfkissen, weil er Angst hatte, wieder hungern zu müssen. Tudoras fürchtete sich auch oft vor Bestrafung, die er nicht verdient.

„Immer wenn er befürchtete, etwas falsch gemacht zu haben, schrie er laut Nein und hielt sich die Füße. Mein Mann und ich wussten anfangs nicht warum, bis uns klar wurde, dass er wohl früher als Bestrafung Schläge auf die Füße bekommen hatte. Ein unfassbarer Schmerz für so einen kleinen Jungen“, Tatiana.

Auch für Tatiana war es Anfangs schwer. Sie wusste nicht, ob sie es schaffen würde den Jungen von seinen Ängsten zu befreien. Doch mit der Unterstützung von CONCORDIA und den regelmäßigen Besuchen unserer PsychologInnen fühlte sich Tatiana der Aufgabe gewachsen.

Jeder Tag bringt Fortschritte

Durch die liebevolle Betreuung von Tatiana und ihrem Mann begann Tudoras sich langsam zu öffnen. Er entwickelt Vertrauen, spricht zum ersten Mal ganze Sätze und zeigt Interesse an den einfachen Freuden des Lebens.

Wenn unsere CONCORDIA Sozialarbeiterin die Familie heute besucht, ist Tudoras fast nicht wiederzuerkennen. Er zeigt ihr stolz seine Spielsachen, die er wie einen Schatz hütete. Auch seine neuen Schuhe behandelt er wie etwas sehr Wertvolles. Während seine Pflegegeschwister nach dem Spielen im Garten nur schnell ins Warme wollen und die Treter kreuz und quer liegen lassen, öffnet Tudoras seine Schuhbänder mit Bedacht und stellt sie sorgsam in das Schuhregal. Für ihn war es nie selbstverständlich schöne Dinge zu haben, deshalb ist er heute umso dankbarer für alles was er hat.

Seine neue Mama ist sein Zufluchtsort geworden und so beginnt er jeden Tag die Welt ein Stückchen mehr zu entdecken. Tatiana und ihre Familie geben Tudoras endlich die Sicherheit und Liebe, die er bisher missen musste.

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